Es wäre nicht das erste Mal, wenn ich jemanden sagen höre „Du machst echt schöne Bilder, aber du hast ja auch ne gute Kamera“. Das ist dann in etwa so, wie wenn ich zu einem Schreiner sage: „Du baust echt schöne Möbel, aber du hast ja auch gutes Werkzeug.“ Denn nichts anders ist eine Kamera: Ein Werkzeug. Der Umgang mit diesem Werkzeug, ist ein Handwerk. Daher sind die meisten Fotografen (mich eingeschlossen) Mitglied in der Handwerkskammer. Mit solchen Aussagen wie oben wird Fotografen aber ihr Können abgesprochen und auf das Equipment reduziert. Gutes Werkzeug hilft dem, der es einzusetzen weiß, macht aber aus einem Amateur noch lange keinen Profi. Ich bin nicht gerade musikalisch und kann daher auch kein Klavierspielen. Ein 10.000€ Keyboard würde daran nichts ändern. Im Gegenteil: Die ganzen zusätzlichen Knöpfe und Einstellungen würden mich eher verwirren als mir nützen.

Eine Kamera bedienen zu können ist aber auch nur die halbe Miete. Der Umgang mit Menschen, der künstlerische Aspekt, Kreativität, der „Blick für’s Bild“, das sind alles Sachen die für einen guten Fotografen ebenfalls sehr wichtig sind. Ein guter Fotograf mit einer schlechten Kamera macht bessere Bilder als ein schlechter Fotograf mit einer guten Kamera.

Apropos: Schlechte Kameras gib es heutzutage eigentlich nicht mehr. Ich beschäftige mich viel mit Kamera-Technik, Tests und Vergleichen und möchte daher behaupten, dass alle Hersteller mittlerweile eine sehr gute Bildqualität abliefern und sich größtenteils nur noch in den Funktionen, dem Preis, der Haptik und dem Objektivsortiment unterscheiden. Daher ist es für dich als Kunde unerheblich ob der Fotograf Nikon, Sony oder  Canon nutzt. Hauptsache er weiß was er tut und fühlt sich mit der Kamera wohl. Ich persönlich arbeite mit zwei aktuellen Vollformat-Modellen der Sony Alpha Serie (spiegellose Digitalkamera), da sie mir in Form und Funktion am meisten zusagen. 

Warum zwei? Gerade bei einmaligen Events wie zum Beispiel einer Hochzeit finde ich es sehr wichtig ein Backup zu haben. Man kann bekanntlich nicht auf alles im Leben vorbereitet sein, Shit Happens, aber eine Zweit-Kamera bringt ein gutes Stück Sicherheit. Sollte eine Kamera (aus welchen Gründen auch immer) nicht mehr genutzt werden können, kann der Auftrag trotzdem fortgeführt werden. Ein weiterer Vorteil für eine Zweitkamera: Als Fotograf kann zwei Objektive nutzen. Ein Objektiv mit kurzer Brennweite („wenig Zoom“) und eines mit einer längeren Brennweite („mehr Zoom“). So kann ich flexibel das Geschehen in allen Bereichen festhalten, ohne das Objektiv wechseln zu müssen. Selbstverständlich sind auch Backup-Objektive für den Notfall vorhanden.

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